Die Ausstellung wird am 28. Januar 2025, 19:00 Uhr eröffnet und ist bis zum 17. Mai 2025 montags bis freitags von 10:00 bis 18:00 Uhr sowie samstags von 14:00 bis 18:00 Uhr im Buchmuseum der SLUB Dresden (Zellescher Weg 18, 2. OG, 01069 Dresden) zu sehen. Ein Begleitprogramm ergänzt die Ausstellung; der Eintritt ist frei.
Das Begleitprogramm bietet neben Führungen durch die Kuratorinnen und Kuratoren unter anderem einen Vortrag zum Deckenfresko der Klosterbibliothek von Dr. Marius Winzeler, Direktor des Grünen Gewölbes und der Rüstkammer an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, eine Busexkursion nach Marienthal sowie einen Kalligraphie-Kurs.
Hintergrund
Das an der Neiße, zwischen Görlitz und Zittau gelegene Kloster St. Marienthal wurde 1234 erstmals urkundlich erwähnt und ist das älteste durchgängig bestehende Zisterzienserinnenkloster Deutschlands. Seine historische Bibliothek ist für Wissenschaft und Forschung von außerordentlichem Wert, handelt es sich doch um eine geschlossene, seit dem Spätmittelalter gewachsene Sammlung klösterlicher Bildungskultur und herausragender historischer Quellen für die Forschung. Im Rahmen eines Projekts der Deutschen Forschungsgemeinschaft wurden 2016 die mittelalterlichen Handschriften am Handschriftenzentrum der Universitätsbibliothek Leipzig (UB Leipzig) ausführlich beschrieben. Die historische Klosterbibliothek umfasst ca. 2.700 Titel aus dem 12. bis 19. Jahrhundert, darunter mittelalterliche Handschriften, Inkunabeln, Alte Drucke sowie historische Urkunden, die mit dem Ankauf durch den Freistaat Sachsen in das Eigentum der SLUB Dresden übergegangen sind, wobei der Großteil der Druckwerke als Leihgaben im barocken Bibliothekssaal des Klosters verblieben sind.
Dank einer Projektförderung der Carl Friedrich von Siemens Stiftung rekonstruieren SLUB Dresden und UB Leipzig anhand des historischen Buchbestands das sich über Jahrhunderte entwickelnde Beziehungsgeflecht, von dem das Kloster getragen und geprägt wurde. Dabei arbeiten sie eng mit der Forschungsstelle für vergleichende Ordensgeschichte der Technischen Universität Dresden zusammen. Dort wird seit November 2024 mit Förderung des Freistaats ein flankierendes Projekt zur Aufarbeitung der zisterziensischen Netzwerke anhand von Archivmaterialien und ordensinternen Dokumenten durchgeführt.