Perlenglanz und exklusiv-liebevoll hergestellten Werken überzeugen im Rahmen der Sonderausstellung im Erzgebirgsmuseum Annaberg-Buchholz.
Glasperlen faszinieren durch ihre Farbigkeit und ihren Glanz. Im Erzgebirge wurden über 100 Jahre lang Glasperlen für Luxuswaren wie traumhaft schöne Kleiderbesätze, Perltaschen sowie andere Accessoires hergestellt und verwendet. Auch in Annaberg und Buchholz selbst war die Perlweberei als wichtiger Produktionszweig eine feste Größe.
Die von der Sammlerin Dr. Bettina Levin aus Sehma konzipierte und gestaltete Sonderausstellung zeigt eine Vielfalt vollendeter Kleinkunstwerke in filigraner Machart aus dem sächsischen und böhmischen Erzgebirge. Hergestellt wurden sie in mühevoller Arbeit in Fabriken und von Heimarbeitern aus kleinen Glasperlen, die aus von Hand gezogenen Glasröhrchen mit winzigem Durchmesser geschnitten worden waren.
Überlieferte Motive wurden meist dem Zeitgeschmack angepasst, sodass "Frau" immer mit der Mode ging.
Die Perltaschen und -beutel wurden vorwiegend in die USA exportiert, aber auch in Italien und Österreich sind sie als beliebte Mode- und Souvenirartikel bekannt.
Neben Perltaschen und anderen Glasperlenarbeiten lassen historische Dokumente und Fotografien die Glasperlenmode wieder auferstehen und zeigen die Bedeutung dieser weltweiten Exportindustrie. In den 1920-er Jahren erreichte die Mode ihren Höhepunkt: Die Luxusartikel aus dem Erzgebirge wurden an den Modemärkten in Paris und New York gehandelt und so manche Hollywoodschönheit trug in Perlstickerei, Perlfransen oder Wachsperl-Posamenten aufwendig gefertigte Kostüme. Aber auch die gewebten Perltaschen entwickelten sich zu einem Verkaufsschlager in aller Welt.