Wilhelm Ostwalds großes Vermächtnis liegt zweifellos in seinen naturwissenschaftlichen Forschungen, für die er 1909 mit dem Chemie-Nobelpreis geehrt wurde.
Nur sehr vereinzelt wird Architektur überhaupt zum eigentlichen Bildmotiv und das, obwohl Ostwald zwischen 1903 und 1906 mehrfach in den USA weilte und einige der prosperierenden Städte mit ihren frühen Wolkenkratzern erlebte. In seinen Malereien spiegelt sich diese spektakuläre Form der zeitgenössischen Entwicklung oder auch die Technisierung der Industrie, zu der Ostwald durchaus wesentlich beitrug, bemerkenswerterweise nicht wieder. Er widmete sich ganz im Sinne der Balance zwischen beruflicher wissenschaftlicher Arbeit auf der einen und persönlicher kreativer Malerei, dem Empfinden von Natur, Stille, Harmonie auf der anderen Seite.
In der Sammlung des Wilhelm Ostwald Parks sind mehr als 1000 dieser Werke überliefert, zumeist Ölstudien auf Papier sowie einige Aquarelle und Zeichnungen. Ostwald selbst verstand sich nicht als Künstler, dennoch lohnt ein intensiver Blick auf diesen eigenwilligen faszinierenden Teil seines Lebenswerks. Diesen Aspekt vorzustellen, widmet sich die Ausstellung "Wilhelm Ostwald - Wissenschaftler und Landschaftsmaler" mit einer exemplarischen Auswahl aus Ostwalds Landschaftsbildern, welche ab dem 11. November 2023 bis 16. März 2024 im Haus Werk besichtigt werden kann.