Die 2. Etappe des Malerweges beginnt auf dem Marktplatz in Wehlen. Man folgt von hier der Meinickestraße entlang der Elbe. Man hat bereits von hier den Blick zum Basteimassiv (später von dort den Blick auf Wehlen). Ein besonders schönes Fotomotiv entsteht, wenn ein Elbdampfer vor dieser imposanten Uferlandschaft seinen Weg zieht. Die Meinickestraße ist hier gleichzeitig Elberadweg; also Vorsicht beim Wechsel der Straßenseite ! Nach 500 Metern steht links eine Infotafel und der Wegweiser des Malerweges. Auf dem uralten grobsteinigen Schwarzberggrundweg geht es nun 250 Meter durch Mischwald aufwärts bis zu einer Steinmauer, welche wir nach rechts überqueren. Die Steinmauer schützt die weiter unten liegenden Gebäude vor Schlamm und Geröll bei Starkregen. Folgt man dem gerade weiter verlaufenden Weg, befindet man sich auf dem Haldenweg! Deshalb geht es sofort nach der Mauer nach links auf Treppen weiter auf dem Malerweg steil bergan. Sobald der Weg wieder flacher verläuft stoßen wir zwischen Birken und Kiefern auf die schöne Schwarzbergaussicht. Von hier hat man einen Blick auf Wehlen und den gegenüberliegenden Großen Bärenstein. Weiter aufwärts geht es wieder durch Buchenwald und nach reichlich einem Kilometer erreicht man den "Steinernen Tisch". Steintisch und Steinbänke wurden 1710 anlässlich einer Jagd (nach einer forstwirtschaftlichen Flurfestlegung) aufgestellt. In unmittelbarer Nähe befindet sich die zur Zeit ungenutzte Waldgaststätte "Steinerner Tisch". Dem Weg weiter folgend stößt man bald auf einen Souvenirshop mit Imbissausschank... wir sind auf der Bastei. Natürlich erst auf der Basteistraße; aber von hier sind es nur noch 250 Meter bis zur spektakulären Basteiaussicht. Man sollte tatsächlich jegliche Gastronomie und Souvenirshops erstmal vergessen und direkt zur Aussicht gehen. Trotz Massentourismus auf der Bastei ist dieser Aussichtspunkt ein absolutes MUSS für jeden Malerweg-Wanderer !
Besonders beeindruckend ist die unmittelbar vor uns liegende Felsenwelt des Basteigebietes. Die Felswand der Basteiaussicht hat eine Höhe von 194 Metern. Die unterhalb der Aussicht befindliche Basteibrücke führt zu weiteren Aussichtspunkten und zur Felsburg Neurathen. Man genießt hier einen ausgezeichneten Panoramablick. Das unter uns liegende Elbtal und die Tafelberge der Sächsischen Schweiz bilden eine "malerische" Kulisse. Hier fanden die "Schweizreisenden" und Künstler aus Dresden ausreichend Motive und Anregungen für ihre Kunstwerke. Vom gegenüberliegenden Elbufer ergibt sich ebenfalls ein grandioser Blick auf das Basteimassiv. Webcam vom Laasenhof in Richtung Bastei.
Auf der Bastei bietet das Basteihotel ein reichhaltiges Angebot an Beherbergung und Gastronomie. Außerdem lohnt es sich die Nationalpark-Infostelle im "Schweizerhaus" zu besuchen. Sie beherbergt eine repräsentative Kunstausstellung und bietet Ihnen Gemälde, Grafiken aus verschiedenen Epochen zu Motiven aus der Sächsischen Schweiz. Vielen dieser Motive begegnet man auf dem Malerweg.
Über den Basteiweg geht es nach unten in den Amselgrund. Der Ort Rathen wird dabei rechts liegengelassen. Im Tal stoßen wir zuerst auf die Eingangspforte und das Kassenhäuschen für die Felsenbühne. Nach wenigen Metern erreicht man den Amselsee. Hier kann man sich ein Ruderboot oder Tretboot mieten. Der See ist im Sommer stets mit Zuchtforellen gefüllt. Falls man aus dem Boot fällt kann man aufgrund der geringen Wassertiefe kaum ertrinken ... was die Forellen mit einem Badegast machen ist nicht sicher...
Am linken Seeufer geht es weiter und wenig später erreicht man auf der linken Seite die Einmündung des Wanderpfades von den Schwedenlöchern. Dieser Weg wäre eine gute Alternative für den Abstieg von der Bastei gewesen. Er ist aber nicht Teil des neuen Malerweges, da er häufig wegen Unwetterschäden nicht begehbar ist. Nun geht es auf groben, riesigen Pflastersteinen aus früheren Jahrhunderten aufwärts zur Amselfallbaude. Achtung: die Amselfallbaude wurde wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Eine Wiedereröffnung ist mittelfristig geplant. Der Amselfall wird, ähnlich wie der Lichtenhainer Wasserfall, in den den Trockenmonaten manuell bedient. Meist genügt aber schon der natürliche Wasserfluss, um ein eindrucksvolles Fotomotiv abzugeben.
Vom Amselfall geht es nun erstmal über Stufen und später einen Waldpfad entlang des Grünbachs weiter nach oben. Dieser Teil des Amselgrundes wird von deutlich weniger Touristen besucht. Der Amselgrund wird hier wild-romantisch. Über das ganze Tal querliegende Bäume und der undten im Tal fließende Grünbach laden zum träumen ein. In ca. ein Kilometer Entfernung vom Amselfall erreichen wir schließlich den Ort Rathewalde. Der Ortseingang vom Tale aus bietet einen märchenhaften Anblick: Die langsam über Jahre wiedererstehende "Rathewalder Mühle" mit Biergarten. Die zur Mühle gehörende "Kapelle" an der Bergwand ist ein sogenanntes Berganlehnhaus (auch in Tilol zu sehen), welches früher Wanderern bzw. Gästen der Mühle als Schlafplatz diente. Die Uhr wurde aber erst nachträglich montiert. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein mietbares Ferienhaus mit einer über Steintreppen erreichbaren Felsterasse. Und so geht es mit architektonischen Kuriositäten weiter: ein direkt am Steilhang stehendes Bauernhaus und ein weiteres Ferienhaus mit den wohl geringsten Grundstückskosten im Ort; das Häuschen ist direkt brückenförmig über dem Grünbach errichtet.
Man gelangt jetzt auf den Dorfplatz mit Gasthaus, Kirche und Parkplatz. Das Malerweg-Schild weist uns wieder aus dem Ort in Richtung Hohnstein. Wir folgen dem Wanderweg bis zur Hohnsteiner Straße. Diese Straße ist stark befahren, welhalb der Wanderweg parallel zur Straße im Grünen verläuft. Wir folgen 700 Meter diesem Straßenverlauf und gelangen zur großen Kreuzung an der ehemaligen Rennstrecke. Hier befindet sich auch die Hocksteinschänke.
Wer die Gelegenheit hat, an diesen Punkt mit PKW oder Motorrad zurückzukehren, der kann hier auf der historischen Rundstrecke des ehemaligen Deutschlandrings eine anspruchsvolle kurvenreiche Strecke befahren. Diese Rennstrecke wurde zwischen 1933 und 1939 (teilweise von KZ-Häftlingen aus Hohnstein) erbaut jedoch aufgrund des Krieges bereits im gleichen Jahr wieder geschlossen. Die Streckenlänge beträgt 10 Kilometer und geht von hier über Serpentinen auf der Wartenbergstraße hinab ins Polenztal. Von hier geht es teilweise entlang der Polenz bis Heeselicht und von hier zurück über die schräg ausgebaute Kaiserstraße, vorbei an Hohburkersdorf, zurück zur Hocksteinschänke. Im Bereich zwischen der Hockseinschänke und Hohburkersdorf waren die gewaltigen Tribühnen geplant... Hier gab es in der Nachkriegszeit immer wieder illegale Rennen, welche aber durch verkehrsberuhigende Maßnahmen (Schwellen, Ausbuchtungen) inzwischen nahezu unmöglich sind.
Von der Hocksteinschänke geht es wieder einige Meter parallel der Wartenbergstraßebergab bis zum Hocksteinparkplatz. Hier findet man dann auch wieder die gewohnten Malerweg-Hinweisschilder. Nach 250 Metern gelangt man an eine kleine Steinbrücke und anschließend zur Schutzhütte am Hockstein. Zur kleinen Hocksteinaussicht gelangt man nach wenigen Metern an der äußeren Felsaußenkante (vor der senkrechten Schlucht). Blicken wir von dieser "Kanzel" direkt abwärts, sehen wir das Flüsschen Polenz und das "Gasthaus Polenztal".
Wie zu vermuten ist, geht es nun von hier oben steil hinab ins Polenztal. Über die legendäre Wolfsschlucht (welche eine künstlerische Vorlage für die Oper "Der Freischütz" von Carl Maria von Weber war) geht es auf Stahltreppen abwärts. Die Felswände stehen hier so eng aneinander, dass man sich mit entgegenkommenden Wanderern geschick einigen muss. Unten angekommen verliert man am besten keine Zeit und steigt über den "Schindergraben" zur Burgstadt Hohnstein hinauf. Der letzte Wanderabschnitt führt uns am Bärengarten vorbei. Hier erkennt man Überreste von Mauern und . Hier findet man noch Mauerreste des früheren Bärengeheges. Vom 17.- 18. Jahrhundert wurden hier Bären für kurfürstliche Treibjagden (im Dresdner Schlosshof !) gehalten. Wir stehen jetzt unterhalb der auf einem riesiegen Felsen thronenden Burg Hohnstein. Nach wenigen Minuten befinden wir uns auch schon direkt auf dem Marktplatz des romantischen Städtchens Hohnstein.
Wer noch Zeit vor der Rückfahrt hat, sollte sich unbedingt das Innere der Burg und auch die nach Plänen von George Bähr errichtete Stadtkirche anschauen.
(c) Die Wanderbeschreibung ist Eigentum des Elbsandsteingebirge Verlages