Startpunkt ist der mittelalterliche Marktplatz. Der Platz wird dominiert von der Burg Hohnstein und der Stadtkirche im Stile von George Bähr. Links am Wege befindet sich das historische Rathaus und weiter bergab sehen wir noch einige sehr schöne für die Region typische Fachwerkhäuser. Rechts türmt sich der gewaltige Fels, auf welchem die Burg errichtet wurde. Die Burg war im Mittelalter eine ernst zu nehmende Wehranlage und konnte tatsächlich auch der schwedischen Belagerung 1639 trotzen. An der Wegbiegung nach links erkennt man entlang der Felsen die Mauerreste des Bärengarten. Hier wurden im 17. und 18. Jahrhundert wilde Bären für Treibjagden des Dresdner Hofadels gefangen gehalten.
Der Weg zweigt nun nach rechts in den Schindergraben ab. Von hier geht es auf dem Malerweg bis Rathen. Wir folgen dem Malerweg allerdings nach links und passieren das Felsriff mit dem Klettergipfel "Großer Halben". In der nächsten Wegkehre befindet sich eine Lehrtafel und der Zugang zu der bekannten "Gautschgrotte".
Ehemals hieß diese Grotte "das kalte Loch", wurde aber aufgrund seiner Einmaligkeit 1881 durch den "Gebirgsverein für die sächsische Schweiz" mit einer Gedenktafel zu Ehren des Rechtsanwaltes und Heimatforschers Carl Friedrich Constantin Gautsch versehen. Heute ist nur noch der Begriff Gautschgrotte geläufig. "Die Gautschgrotte liegt 110 Meter über der Bachaue des 'Kalten Loches'. Sie ist von einem 40 Meter breiten Felsüberhang überwölbt. Im hinteren Teil befindet sich eine schüsselförmige Vertiefung, wahrscheinlich ein Strudelloch aus der Eiszeit" (Zitat von der Lehrpfadtafel Nr. 41).
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Bevor die Grotte unter Naturschutz gestellt wurde, war Sie ein spektakulärer Ort für das Boofen. Heute ist das Freiübernachten an diesem Ort untersagt. Dennoch findet man hin und wieder Reste eines kleinen Lagerfeuers. Besonders in frostigen Wintertagen entwickelt die Grotte ein eindrucksvolles Naturschauspiel: Das vom oberen Grottenwand fließende Quellwasser gefriert bei sehr langanhaltenden Frostperioden zu einem Rieseneiszapfen, der bis zum Grottenboden reicht. Diese Eissäule wurde schon durch den sächsischen Bergsteiger Bernd Arnold bestiegen.
Zurück auf dem Wanderweg geht es unterhalb der Kletterfelsen "Kleiner Halben" und Brandpyramide in das "Steinbruchgebiet". Man gelangt bald an eine Lehrtafel, welche auf den ehemaligen Steinbruch und die daraus entstandene Schichtfugenhöhle "Diebshöhle" hinweist. An der scharfen Linkskurve vor einer hohen Felswand geht ein Bergsteigerpfad (schwarzes Dreieck) nach rechts ab. Hier lohnt sich ein kurzer Abstecher bis zum "Kleinen Kuhstall". Zurück auf dem Malerweg geht es bergauf zu einer Ebene mit Mischwald. Der Malerweg ist von der Hohnstein bis zur Brandstraße Bestandteil eines Lehrpfades. Auf den Tafeln wird der systematische und langfristige Umbau des Waldes auf der Hohnsteiner Randebenheit beschrieben. In der Nähe der Großen Räumichtwiese sind Waldbilder zu sehen, welche die Überführung von instabilen, artenarmen Nadelbaum-Reinbeständen in stabile, strukturierte und artenreiche Mischbestände zeigen.
Wir kreuzen bald den nach rechts führenden Abstieg (Neuweg) zur Polenz und der Waltersdorfer Mühle. Weiter geht es vorbei am Biotop Sauteich bis wir schließlich die Brandstraße erreichen. Die Brandstraße ist ein befestigter Forstweg, auf welchem Kinderwagen genutzt werden können und sogar Kremserfahrten stattfinden. Man gelangt ohne Unebenheiten und Anstiege von Hohnstein bis zur Brandaussicht.
Schließlich erreichen wir den Brand mit der Gaststätte und einer hervorragenden Aussicht von der Besucherterrasse. Der 180-Grad Blick umfasst von links (südost) die Schrammsteine, dann alle linkselbischen Tafelberge bis hin zum Basteigebiet bei Rathen (nordwest). Das besondere dieser Panorama-Aussicht ist, dass sie wie die Basteiaussicht bei jedem Wetter und jeder Jahreszeit erreichbar ist. In unmittelbarer Nähe zur Aussicht in südlicher Richtung erregt ein besonderer Kletterfelsen die Aufmerksamkeit. Es handelt sich um die "Brandscheibe" mit Kletterwegen bis zur Schwierigkeitsstufe VIIIc. Bei trockenem Wetter kann man an Wochenenden mit hoher Wahrscheinlichkeit die teilweise sehr abenteuerlichen Besteigungen verfolgen. Da auf der Aussichtsplattform ein Fernglas installiert ist, macht die Beobachtung besonders Spaß. Die Tische der Brandgaststätte sind direkt am Geländer der Aussicht aufgestellt. Das lädt sehr zu einer Rast mit Panoramablick ein. Bei besonders klarem Wetter könnte man hier stundenlang verweilen. Die Gastronomen organisieren deshalb an Feiertagen auch regelmäßig kulturelle Veranstaltungen im Freien. Außerdem befindet sich auf der Aussichtsterrasse eine Nationalpark-Infostelle.
In unmittelbarer Nähe der Brandaussicht gibt es noch die Aussicht auf die "Hafersäcke". Der Weg ist ausgeschildert und führt am nahen Ziegengatter vorbei, genau auf die gegenüberliegende Seite des Felsbandes mit Blick nach Nordosten. Die Sandsteinfelsen in nördlicher Richtung sehen tatsächlich wie versteinerte und zusammengesackte Säcke aus. Das vor uns liegende Tal, der Tiefe Grund, trennt uns von den Waitzdorfer Wänden. Das Tal werden wir gleich durchqueren und den gut sichtbaren Dorfgrund-Weg bis hoch nach Waitzdorf aufsteigen.
Der nun folgende Wegabschnitt führt uns über die serpentinenförmig angelegten Brandstufen nach unten zur Schandauer Straße im Tiefen Grund. Leider müssen wir nun entlang der Straße 300 m talaufwärts bis zum Abzweig in den Dorfgrund (Wegmarkierung roter Strich) laufen. Der Aufstieg bis nach Waitzdorf ist der erste Aufstieg der Wanderung und deshalb sehr willkommen. Waitzdorf ist ein kleiner Ortsteil von Hohnstein und besitzt erfreulicherweise auch ein Gasthaus, die Waitzdorfer Schänke mit Biergarten. Hier stört kein Verkehrslärm und die einzige Attraktion sind die Gallowayrinder auf den umliegenden Wiesen. Kurz hinter der Schänke biegen wir aber nach rechts ab. Entlang der Waizdorfer Wände befinden sich zwei sehr schöne Aussichten Von hier ist auch die Brandaussicht deutlich zu erkennen. Der Malerweg verläuft jetzt entlang des Mühlweges recht unspektakulär. Es geht jetzt bergab und nach einer fast 180° Abzweigung tauchen wir in die Finsternis des Kohlichtgrabens ein. Bald wird es wieder deutlich sonniger und wir gelangen auf die Ortsverbindungsstraße. Die ersten Häuser sind mit Informationstafeln versehen, wo darauf hingewiesen wird, dass diese Gebäude im schweizer Stil als Wohngebäude für die Arbeiter des Papierwerkes bzw. des späteren Linoleumwerkes dienten. Man findet hier einige (leider verfallene) Ferienhäuser, die daran erinnern, dass Kohlmühle in früheren Zeiten in seiner relativen Abgeschiedenheit und seinen weiten Wiesen ein beliebter Ausflugsort war.
Nach der Ortsdurchquerung folgt man dem Wanderweg entlang der Bahnstrecke (Nationalparkbahn). Wir durchqueren zwei Bahnbrücken (von der stillgelegten Schwarzbachbahn und der aktiven Nationalparkbahn) und wandern bergauf bis Altendorf. An der ehemaligen Gärtnerei Berger endet die 3. Etappe.
Altendorf hat eine ausgesprochen schöne Lage. Vom Altendorfer Adamsberg hat man einen Blick bis weit in die Hintere Sächsische Schweiz mit Schrammsteinen, Affensteinen und kleiner Zschand. Man genießt von hier aber auch einen Rundblick über alle Tafelberge bis hin zur Bastei.
(c) Die Wanderbeschreibung ist Eigentum des Elbsandsteingebirge Verlages