Die 6. Etappe des Malerweges startet vom S-Bahn Haltepunkt Schmilka-Hirschmühle. Falls man mit PKW anreist, muss man also erstmal mit der Fähre übersetzen. Wir wandern ca. 300m auf dem Elberadweg "flussaufwärts". Auf der gegenüberliegenden Elbseite beginnt schon Tschechien und man hat einen direkten Blick auf die alten Grenzanlagen; welche hoffentlich nie wieder benötigt werden. Auf unserer Elbseite befindet sich ein Rastplatz für Radfahrer und der Malerweg zweigt hier durch eine kleine S-Bahn-Unterführung ab. Neben den Gleisen beginnt nun sofort der Aufstieg aus dem Elbtal. Es sind ca. 100 Höhenmeter auf einem gut befestigten Steinstufenweg zu bewältigen. Oben angelangt, hat man über das Feld einen direkten Blick zum kleinen Tafelberg Kaiserkrone und den Urlaubsort Schöna. Nach wenigen Schritten erscheint von links hinter einer Waldecke der Tafelberg Zirkelstein. Beide Tafelberge besitzen einen Aussichtspunkt mit einem hervorragenden Panoramablick. Wir besteigen die direkt am Weg liegende Kaiserkrone. Den Namen Kaiserkrone erhielt der Fels, da er drei Felszacken besitzt, welche man auch besteigen kann. Die Aussicht bietet einen Panoramablick über die gesamte Schrammsteinkette, den Großen Winterberg, den Zirkelstein und weit hinein in die Böhmische Schweiz. Direkt vor uns liegt tief im Elbtal der Ort Schmilka. Hier wurde der Maler Casper David Friedrich für sein Gemälde „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ inspiriert. In der Ortslage Reinhadtsdorf-Schöna folgt der Malerweg in weiten Teilen dem Caspar-David-Friedrich-Weg. An elf Stationen findet man Informationstafeln mit der Abbildung von Landschaftsmotiven, die der Künstler von den jeweiligen Stand- bzw. Blickpunkten aus gezeichnet hat.
Die Wanderung führt nun durch den Ortsteil Schöna. Hier findet man viele liebevoll restaurierte
Umgebindehäuser und auch zahlreiche Urlaubsquartiere mit grandiosem Naturblick. Es geht vorbei an dem Umgebindehaus mit der "Heimatstube" und sehr imposanten Bauerngütern (aus früherer Zeit). Im Ort befinden sich zahlreiche Gaststätten; jedoch für eine erste Rast empfiehlt sich das Panoramahotel Wolfsberg mit einer großen Besucherterrasse. Unser Weg führt entlang am Ortsrand in Richtung Wolfsberg. Am Weg befindet sich ein kleiner Biotop mit Karpfen. Angeln ist hier ausdrücklich verboten, auch wenn die Karpfen zum Greifen nahe sind. Eine gemütliche Bank lädt zu Verweilen ein.
Wir sind hier nur noch wenige hundert Meter vom Panoramahotel Wolfsberg entfernt. Vom Wolfsberg geht es abwärts in den Ortsteil Reinhardtsdorf mit seiner schon von Weiten sichtbaren Kirche. Wir durchqueren den Ort auf kürzestem Wege und haben vom anderen Ortsrand einen unverbauten Blick auf die Schrammsteinkette. Auf dem Weg nach Krippen kommen wir an einem alten Sandsteinbruch vorbei. Verbotsschilder weisen auf die Gefahren beim Betreten hin. Kurz vor dem Abstieg nach Krippen gibt kommen wir am Kanigstein vorbei. Von hier hat man einen freien Blick auf den Kohlbornstein. Das Krippental wird schnell durchquert und nun führt der Malerweg auf halber Höhe unterhalb des Kohlbornsteines in Richtung Kleinhennersdorf. Hier gibt es außer der Liethenmühle (inkl. Gastronomie) keine nennenswerte Station. Da sich die Malerwegroute oftmals nicht mit dem Kartenmaterial deckt, sollte man auf jedem Fall der aktuellen Ausschilderung folgen ... auch wenn der Weg teilweise durch Privatgrundstücke führt. Wir gelangen schließlich zu einer Hochebene und haben freien Blick auf Kleinhennersdorf und die Schrammsteinkette und den Falkenstein. Am Ortsrand biegen wir nach links in Richtung Kleinhennersdorfer Stein ab. Folgt man dem Malerweg, geht es vorbei an einem Biotop, zwei befestigten Rastplätzen und einem Freiwildgehege. Hier empfehlen wir aber einen ausgeschilderten Abstecher zu den Höhlen am Kleinhennersdorfer Stein zu machen. Hier befindet sich die imposante Lichterhöhle (15m x 20m) und einige weitere kleinere Höhlen. Hier wurde im 19. Jahrhundert Scheuersand (für Gasthäuser und Seifenfabriken) gewonnen. Von den Höhlen führt ein kurzer Weg zurück auf den Malerweg unterhalb des Aufstieges zum Papststein. Der Aufstieg ist mit ca. 100 Höhenmetern moderat und ohne größere Schwierigkeiten. Kurz unterhalb des Gipfels läuft man auf einem mit Geländer gesicherten Felsband. Hier ereignete sich 1972 ein Felssturz mit ca. 4000m³ Steinmasse. Mittlerweile ist die früher deutlich sichtbare Scheiße im Wald wieder zugewachsen. Vom Papstein hat man eine hervorragende Aussicht nach Süden. Unterhalb dieser Aussicht befindet sich ein kleines rustikales Berggasthaus. Von der Aussichtsterrasse genießt man einen Blick nach Norden über den Lilienstein bis zu den Pilnitzer Elbhängen. Der Abstieg erfolgt erst über Metalleitern und später über Holzstufen bis hinab zum Parkplatz und einer Bushaltestelle.
Der Aufstieg zur letzten Station der Etappe, dem Gohrischstein, beginnt gleich hinter dem Parkplatz. Es geht vorbei an einem verschlossenen Specksteinstollen bis zum Felsmassiv. Hier geht es durch enge Felsspalten und auf Holz- und Metalleitern hinauf zum Gipfel des Gohrisch. Oben befindet sich gleich ein gemütlicher Rastplatz mit Fernblick nach Südosten. Auf einer Orientierungstafel sind alle bei guter Sicht erkennbaren Berggipfel eingezeichnet. Es empfiehlt sich nicht sofort den ersten Abstieg zu nutzen, sondern in nordöstlicher Richtung den zweiten Gipfelpunkt des Gohrisch (mit Wetterfahne) anzusteuern. Nach etwas Kletterei freut man sich über den wundervollen Ausblick zu den Tafelbergen Pfaffenstein, Königstein und Lilienstein.
Der nun ist nur noch der Abstieg bis zum Kurort Gohrisch zu absolvieren. Der Weg führt entlang eines Lehrpfades und endet für uns, als Etappe des Malerweges, am Waldrand oder an der wenige Meter entfernten Friedenslinde von 1871. Diese Linde wurde vom Gutsbesitzer Gottlieb Blumentritt am 18. März 1871 anlässlich des Waffenstillstandes und Kriegsendes mit Frankreich gepflanzt.
Der Heimweg erfolgt nun über den Feldweg bis Gohrisch und von hier weiter mit Bus oder eigenem PKW.
(c) Die Wanderbeschreibung ist Eigentum des Elbsandsteingebirge Verlages